Carrom Geschichte 1979 - 2003

Der Ursprung

Das Carrom-Spiel, eine Art 'Finger-Billard', wird hauptsächlich in Asien gespielt und ist in den letzten 100 Jahren zum Lieblingsspiel in Indien, Burma, Sri Lanka und Jemen geworden. Die Meinungen über die Herkunft des Spiels gehen auseinander; wahrscheinlich aber ist diese einfache Art von Pool-Billard zuerst bei den Ägyptern und in Äthiopien bekannt gewesen.
In Indien spielen über 200 Millionen Menschen Carrom. Zuhause, in der Natur und auf Märkten, zum Zeitvertreib und als Gesellschaftsspiel. Seit 1925 ist Carrom ein Nationaler Turniersport in Indien und Sri Lanka wo Nationale Meisterschaften ausgetragen werden. Auf diesem hohen Niveau wird auf perfektes Spielmaterial und turnierfähige Regeln geachtet.
Kennt man einmal die Regeln, sind Anspiel und 'Schlagabtausch' spannend wie ein 2-Stunden-Tennismatch. Taktik und Nervenstärke zeichnen den guten Spieler aus.
Die westliche Welt kennt Carrom noch relativ wenig, doch bestehen Carrom-Clubs in Deutschland, Holland, Dänemark, den USA, in Australien und natürlich in der Schweiz. Bei uns und in der Bundesrepublik Deutschland existieren zudem Nationale Vereinigungen.

Die Entwicklung in der Schweiz und Europa

1979

1. Schweizer-Meisterschaft

Im Frühjahr 1979 veranstaltete Hanspeter Grimm (Zürich) das erste Carrom-Turnier, zu dem er sieben Freunde einlud. Von dem faszinierenden Spiel waren alle sehr angetan und sie suchten sich einen Partner, der die aus Indien importierten Bretter verkaufte. Schnell lernten weitere Bekannte dieses Spiel kennen, so dass bereits im Juni/August 1979 die erste Carrom-Meisterschaft mit 16 Teilnehmern durchgeführt werden konnte.

1980

2. bis 4. Schweizer-Meisterschaft

Die Meisterschaft 1980 (66 Spieler), wurde erstmals in fünf Meisterschafts-Punkte-Turnieren ausgetragen.

1981

Der Carrom-Club Zürich (CCZ)

Der CCZ wurde von 29 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen. Zielsetzung des Clubs war und ist die Förderung des Carrom-Spiels in der Schweiz, die Organisation von Carrom-Turnieren für jedermann, sowie Club-interne Anlässe.

5. Schweizer-Meisterschaft

Im März 1981 erschien in der 'Schweizer Illustrierten' ein Bericht über das Carrom-Spiel in der Schweiz, der Spieler aus allen Landesgegenden auf die Schweizer-Meisterschaft 1981 aufmerksam machte. Der CCZ übernahm die Hauptorganisation der Turniere. Sieger wurde der Afghane Abdul Wali Nouri, der eines der 6 Meisterschafts-Punkte-Turniere 1981 (mit insgesamt 90 Teilnehmern) und das Schweizer Meisterschaftsfinale 1981 gewann. Anfang 1982 wurde der 'Carrom-Club Rottweil' (BRD) gegründet.

1982

6. Schweizer Meisterschaft

Die Schweizer-Meisterschaft 1982 umfasste 5 Turniere mit insgesamt 61 Teilnehmern. Sie wurden alle von A.W. Nouri und vom neu dazugestossenen Inder Kumar Basappa, der auch im Meisterschaftsfinale siegte, gewonnen.
Der 'Carrom-Club Zürich' organisierte sein erstes Sommerfest, welches die Bevölkerung von Zürich anlässlich eines gemütlichen Festes mit Carrom in Kontakt kommen liess.

Dillon's Cup

Als weitere Attraktion fand im Juli 1982 der Dillon's Cup im Privatclub 'Dillon's' statt, an welchem 16 Spieler aus 10 Nationen teilnahmen.

1. Schweizer-Mannschaftsturnier

Erstmals wurde im August 1982 ein Mannschaftsturnier mit 8 Teams aus der Schweiz und Deutschland organisiert und von der Mannschaft 'Carrom-Club Zürich 1' gewonnen.

1983

7. Schweizer Meisterschaft

1983 wurden fünf Meisterschafts-Punkte-Turniere (58 Teilnehmer) durchgeführt.

1984

8. Schweizer Meisterschaft

Im letzten Meisterschafts-Punkte-Turnier 1984 konnte endlich wieder einmal ein Schweizer gewinnen. Der damalige Präsident des CCZ, Roger Mayer vermochte im Finale den Afghanen A.W. Nouri zu besiegen. Das Meisterschaftsfinale jedoch ging klar an den Inder Kumar Basappa.

Die 1. Deutsche Carrom-Meisterschaft 1984

Die 1. Deutsche Carrom-Meisterschaft wurde im Juli 1984, mit Hilfe des CCZ, während des Engener Stadtfestes, im Schlossgarten bei herrlichstem Sommerwetter, durchgeführt. Das Turnier endete einmal mehr mit einem asiatischen Sieg (Kumar Basappa), 1. Deutscher Meister wurde der Hamburger Rainer Albrecht.

1985

Gründung der 'Swiss Carrom Association' (SCA)

Anfang 1985 kehrte der Gründer des CCZ, Hanspeter Grimm, von einem einjährigen Asienaufenthalt zurück. Er brachte wertvolle Erfahrungen von Carrom-Kongressen und internationalen Carrom-Turnieren und viele neue Ideen mit. Er veranlasste die Gründung der 'Swiss Carrom Association', des Dachverbandes der schweizerischen Carrom-Clubs und wurde zu deren Präsident gewählt.

9. Schweizer-Meisterschaft

Zur Meisterschaft 1985 zählten fünf MSP-Turniere, an denen 118 Spieler teilnahmen. Im Finale holte sich der Afghane A.W. Nouri den Titel von 1983 wieder zurück.

2. Deutsche Meisterschaft

Der CCZ führte mit dem 'Carrom-Club Rottweil' die 2. Deutsche Meisterschaft 1985 durch, welche mit demselben Finale wie 1984 aber mit einem anderen Sieger, A.W.Nouri, endete.

FICTT-Turniere (First Intercontinental Carrom Test Tournaments

Die FICTT wurden am 16. November 1985 als Team-Cup in Zürich, sowie am 23. November in Berlin als Single-Cup durchgeführt. Beteiligt waren Delegationen aus Indien, Sri Lanka, Holland, Deutschland, Dänemark und der Schweiz.

Die Turniere haben einen grossen Aufschwung für den Spiel-Sport Carrom bewirkt:
  • Das Spielniveau zeigte sich nach dem Anschauungsunterricht der asiatischen Spitzenspieler deutlich verbessert.
  • Neue Clubs wurden gegründet, internationale Kontakte sind hergestellt worden.
  • Die Gründung eines weltweiten Dachverbandes 'International Carrom Federation' (ICF) ist in Madras, Indien geplant.
  • Im Weihnachtsmarkt 1985/86 avancierte Carrom zum grossen Renner in der Sparte Brettspiele.

1986

10. Schweizer-Meisterschaft

Die Rekordzahl von 139 Spielerinnen und Spielern schrieb sich an den sechs MSP-Turnieren der Meisterschaft 1986 ein. Den Titel gewann nach 1982 und 1984 bereits zum 3. Mal Kumar Basappa.

1. Euro-Cup

Als Ausrichter von bisher 55 Turnieren (!) nahm der Carrom-Club Zürich, nach den erfolgreichen FICTT-Turnieren 1985, ein weiteres Grossprojekt in Angriff. Der 1. Euro-Cup in der Carrom-Geschichte fand am 22. November 1986 in Greifensee statt. 66 Aktive aus 9 Nationen erschienen zu diesem Anlass, und einmal mehr schwang der für den CCZ spielende Inder Kumar Basappa obenaus. Die Mannschaftswertung wurde vom CCZ gewonnen.
Im Rahmen des Euro-Cup fand erstmals auch ein Damen-Turnier statt, Lady-Cup 1986 benannt. Als Siegerin ging die Bundesdeutsche Irmgard Ludwig hervor.

1987

11. Schweizer Meisterschaft

Auch 1987 nahmen über 100 Spielerinnen und Spieler an den MSP-Turnieren teil. Die erstmals in 2 Ligen durchgeführte Meisterschaft fand grossen Anklang.
Das Finale gewann Fredy Egenberger aus Darmstadt, BR Deutschland. Die Serien Sieger K. Basappa und W.A. Nouri mussten sich mit den Plätzen 3 und 5 begnügen. Das Niveau ist weiter gestiegen und die Spitze wird breiter.

SCA

Immer mehr begeisterte Carrom-Spieler schliessen sich zu Clubs oder Vereinen zusammen. Der Dachverband zählt bereits 7 angeschlossene Clubs und weitere Gründungen stehen unmittelbar bevor.

2. SCA-Euro-Cup 1987

Der vom CCZ im Auftrage der SCA durchgeführte Euro-Cup 1987 zeigte eindrücklich die Grösse der europäischen Carrom-Bewegung sowie die Leistungsfähigkeit der Organisatoren.
118 Teilnehmer(innen) aus 12 Nationen trafen sich Anfang Oktober im Casino Zürichhorn um zum 2. Mal den 'Europa-Meister' zu ermitteln. Und zum 2. Mal gewann Kumar Basappa den Pokal. Auch in der Mannschaftswertung konnten die Stadt-Zürcher ihren Titel verteidigen. Siegerin im wiederum ausgetragenen Lady-Cup wurde die Deutsche Verena Schönauer.
Die Entscheidungen fielen z.T. sehr knapp aus. Starke neue Spieler(innen) machen von sich reden und drängen an die Spitze. Das Turnier wurde durch den £Besuch des Generalsekretärs der All India Carrom Federation, Mr. B.B. Babu, beehrt. Ein deutliches Indiz für die guten und engen Beziehungen der SCA zum Mutterland des Carrom (Weitere Kontakte bestehen zur BRD, zu Sri Lanka, Holland und Dänemark).
Der tragische Tod des Mentors und Initianten der Carrom-Bewegung in Europa, Hanspeter Grimm, überschattet dieses Turnier, das posthum zum 'Hanspeter Grimm-Gedenkturnier' erklärt wurde.

1988

12. Schweizer Meisterschaft

An den bisher ausgetragenen beiden Turnieren im Januar und März 1988 konnten neue Teilnehmer-Rekorde notiert werden. Mit jeweils rund 70 Spieler(innen) pro Turnier zeichnet sich ein sehr erfolgreiches Jahr ab.
Eine stattliche Anzahl 'Turnierneulinge', die bisher keinem Verein angeschlossen sind, finden den Weg zu den SCA-Turnieren.

Das 12. Meisterschaftsfinale gewinnt Kumar Basappa vor Ethashamul Kabir. Dritter wird Ramon Zollinger. Insgesamt sind an dem Turnier 40 Spieler in der A-Liga. Die B-Liga ist mit 81 Spielern gleich doppelt so gross. Hier gewinnt das Finale Willi Forrer vor Christoph Brotz und Frank Ziegler.

ICF

Im Februar reiste der Delegierte der SCA, Martin Meier, nach Madras und New Delhi/Indien, um an den Vorbereitungen für die Gründung der International Carrom Federation (ICF) und des International Carrom Congress (ICC) teilzunehmen.
Im Herbst wird der Carrom Weltverband ICF (International Carrom Federation) gegründet, und der Schweizer Martin Meier zum Präsidenten gewählt.

1989

13. Schweizer Meisterschaft

Zum ersten (und leider auch einzigen) Mal findet der Basler Carrom Cup an der MUBA statt. Der ICF-Präsident Martin Meier zeigt, dass er auch spielerische Fähigkeiten hat und gewinnt das Turnier vor den aus Deutschland angereisten Fredy Egenberger und Arri Swaran.

Die 13. Meisterschaft zählt 46 A- und 52 B-Liga-Spieler, insgesamt also beinahe soviel wie im Jahr zuvor. Das Finale der A-Liga gewinnt Wali Nouri vor Lorenzo Hürlimann und Robert Hehenberger. Im B-Finale setzt sich Thorsten Trotz durch, Zweiter wird Marcel Ferri vor Ricard Arnold.

In Heidelberg findet der 1. ICF-Cup statt, wo neben der Schweiz und Deutschland auch erstmals wieder die Asiaten in Europa spielen. Allen voran die Inder, die im Einzel gleich die ersten vier Plätze belegen. Auch im Team sind sie nicht zu schlagen. Ausserdem dabei waren Teams aus Holland, Sri Lanka und den Malediven.

1990

Jahr ohne Meister

An der SCA-Delegiertenversammlung wurde beschlossen, die Meisterschaft jeweils im Frühjahr zu beenden, damit man so die lange Turnier-Sommerpause vermeiden kann. Für den Rhythmus-Wechsel wird die Meisterschafts-Saison 1990 verlängert bis in den Frühling 1991, weshalb es in diesem Jahr keinen Meister gibt.
Trotzdem gibt es was zu berichten:
Der 14-jährige Thomas Fischer gewinnt sein erstes Turnier und wird somit der jüngste Sieger der Carrom-Geschichte.

1991

14. Schweizer Meisterschaft

Beim Finale der 14. Meisterschaft behauptet sich erneut Wali Nouri, wieder vor Lorenzo Hürlimann. Dritter wird Peter Baumgartner.

1. WM in Delhi

Auch die Schweiz ist bei der WM-Premiere mit dabei, vertreten durch Lorenzo Hürlimann, Peter Baumgartner, Thomas Fischer, Werner Meyer und Kurt Scherrer. Im Team-Wettkampf wird die Schweiz Vierte, hinter den erwartet starken asiatischen Nationen Indien, Sri Lanka, Malediven. Im Einzel-Turnier überrascht Thomas Fischer erneut, wenn auch das Losglück etwas mithalf. Thomas Fischer wird 6. und somit bester Europäer. Insgesamt nehmen Spieler aus 9 Nationen teil.

1992

15. Schweizer Meisterschaft

In diesem Jahr gibt es eine erneute Premiere, die 1. Schweizer Doppel-Meisterschaft findet statt. Das Team Peter Baumgartner / Thomas Fischer gewinnt vor den 'Oldies' Ramon Zollinger / Ueli Plüss. Dritter wird Lorenzo Hürlimann zusammen mit Hrvoje Begic.

Bei der Einzel-Meisterschaft gibt es einen neuen Gewinner-Namen: Mervin Kalinga. Beim 15. Meisterschafts-Finale überzeugen erneut die Doppelsieger: Mit Peter Baumgartner gibt es nach langer Zeit wieder mal ein Schweizer Champion. Zweiter wird Thomas Fischer vor Ramon Zollinger.

1. UK-Open

Nachdem Krishan Sharma an der WM in Delhi das erste Mal an einem Turnier teilnahm, gründete er kurz darauf den Englischen Verband und kein Jahr später findet in der Mitte von London das erste UK-Open statt.
Hier krönt Peter Baumgartner sein Gewinner-Jahr mit dem Sieg im Finale gegen den Holländer Piet van der Schee.

1993

16. Schweizer Meisterschaft

Was 1992 für Peter Baumgartner, ist 1993 für Thomas Fischer. Beim Finale der 16. Schweizermeisterschaft im Frühling wird er (der jüngste) Schweizermeister vor dem letztjährigen Champion. Dritter wird Mervin Kalinga. Zusammen mit Carlito Bollin gewinnt Thomas Fischer auch das Doppel-Turnier.

2. ICF-Cup / 2. UK-Open

Der Enthusiasmus von Krishan Sharma ist nicht zu stoppen. Erneut organisiert er das UK-Open, zusammen mit dem ICF-Cup. Aus Schweizer Sicht besonders erwähnenswert ist, der Sieg von Thomas Fischer über Bradley Mathiasz aus Sri Lanka. Das erste Mal, dass ein Europäer bei einem Wettkampf einen Asiaten einer Carrom-Top-Nation schlägt.

1994

17. Schweizer Meisterschaft

International bleibt es in diesem Jahr ruhig. Auch Thomas Fischer kann seinen Titel nicht verteidigen und wird bei der 17. Meisterschaft Zweiter, hinter Muthuvel Mahendren, der diese Saison dominierte. Dritter wurde Lorenzo Hürlimann.
Im Doppel setzten sich Carlito Bollin / Roger Mayer gegen Thomas Fischer / Kurt Scherrer durch.

1995

18. CH-Meisterschaft: Eine neue Ära beginnt

Der Final dieser Meisterschaft verlief äusserst spannend und der Sieger wurde erst in der letzten Runde erkoren. Carlito Bollin vermochte sich durchzusetzen vor Muthuvel Mahendren und Thomas Fischer. Was hier noch niemand ahnen konnte: dies sollte der Beginn einer neuen Ära sein, in welcher es für alle anderen Teilnehmer sehr selten einen Weg vorbei an diesem an und für sich unscheinbaren Carlito geben sollte !!

1996

19. Schweizer Meisterschaft

Insgesamt sind die Teilnehmerzahlen an den Turnieren leicht rückläufig. Es zeigte sich vor allem, dass nicht mehr alle Spieler bereit waren in die Regionen zu gehen. Da die zwei ehemaligen CH-Meister Muthuvel Mahendren und Thomas Fischer (Wegzug zum Snooker) diese Saison nicht mehr bestritten, lag die Vermutung nahe, dass der Sieg über Carlito Bollin gehen musste. Dieser gab sich denn auch keine Blösse und verwies Routinier Lorenzo Hürlimann und Newcomer Rafi Dewangso auf die Plätze.

1997

20. Schweizer Meisterschaft

Weiterhin waren die Teilnehmerzahlen leicht rückläufig. Durch die Saison, wie auch im Finale, war Carlito Bollin erneut souverän; er holte aus zu seinem dritten Streich, Rafi Dewangso und Lorenzo Hürlimann tauschten diesmal die Plätze. Erstmals wurde der Final im appenzellischen Schwellbrunn ausgetragen, eine herrliche Idylle, die nur mehr schwer wegzudenken ist aus dem Terminkalender eines Spitzenspielers.

1.(3.) Eurocup in Luton:

Die Wiedergeburt der europäischen Turniere
Nach zehnjähriger Pause kam auf die Initiative von Krishan Sharma hin in London erneut ein Eurocup zustande. Insgesamt nahmen 48 Spieler aus fünf Nationen teil. Die CH-Delegation, angeführt durch Carlito Bollin (hervorragender Dritter), zählte neun Mitglieder. Mit Anders Illi (9.)kam ein weiterer Schweizer in die Top 10. Erster Europameister der Neuzeit hingegen wurde Stefan Besser aus Deutschland.

2. HP-Grimm-Memorial

Am 15. Oktober 1997 fanden sich im Restaurant Schweighof 37 SpielerInnen ein, um mit einem Carrom-Turnier diesem unvergessenen Förderer des Sports zu gedenken. Dass auch dieses Turnier von Carlito Bollin gewonnen wurde, war an diesem Tag nicht von grösster Bedeutung.

1998

21. Schweizer Meisterschaft: Carrom wird sesshaft

Was sich schon lange abzeichnete, wird nun wahr. Sämtliche 7 Turniere der Meisterschaft wurden nun in Zürich ausgetragen. Nicht nur waren alle müde die Bretter zu transportieren, man fand im Spielrestaurant Schweighof auch einen hervorragenden Austragungsort. Dazu gab es einen Wechsel im Turniermodus; gespielt wurde neu im Schweizer-System, bekannt aus dem Schach. Dieser wurde sofort in die Herzen der Spieler geschlossen, denn alle hatten nun gleich viel Spiele, egal wie oft man siegt oder verliert. Der langen Rede kurzer Sinn: Neuer Modus, alter CH-Meister. Carlito Bollin besiegt im Final alle. Abermals jedoch tauschten die zwei anderen Instanzen auf dem Podium ihre Plätze; Lori vor Rafi.

2. Eurocup in Berlin

Sollte diesmal der europäische Versuch eine Fortsetzung finden? Zumindest war Arif Naqvi mit seinem Team bemüht Zeichen zu setzen. Mit 58 Teilnehmer - darunter 8 Schweizer - zeigte dieser Event erfreulicherweise einen Zuwachs. Aus sportlicher Sicht war dies für uns nicht unbedingt ein Glanzlicht. Die Deutschen nutzen ihr Heimspiel gnadenlos aus und belegten die Ränge 1-8. Gewonnen hat diesmal Frank Kunisch vor Peter Böcker. Carlito wurde 10.

1999

22. Schweizer Meisterschaft: Carlito spielt nun mit dem Stinkefinger

Durch einen Sabotageakt, einer unbekannten Eliteeinheit diverser Carromspieler, verlor Carlito Bollin in einem WK der CH-Armee kurz vor dem Finale im Appenzell beinahe seinen Schussfinger. Was blieb dem Armen bloss übrig, als im wahrsten Sinne des Wortes auf den Stinkefinger bzw. Mittelfinger umzusteigen!! Ziel erreicht, dachten sich die 15 Mitglieder der Eliteeinheit, bis sie anerkennen mussten, dass auch dieser Mittelfinger zu stark ist; fünfter Titel in Folge! Dies verwirrte Lorenzo und Rafi so sehr, dass sie diesmal vergassen die Plätze zu tauschen !!!

3. Eurocup in Zürich

Natürlich wollten wir nicht die ersten sein, welche diesen neuen Elan im europäischen Carrom bremsen. Deshalb entschieden wir uns selbst einen Eurocup zu organisieren. So trafen sich in den Turnhallen der CS 68 Spieler, erneut ein Rekord. Wir waren als Organisatoren ein wenig enttäuscht über die Anzahl der mitspielenden Schweizer (17). Doch mit drei Schweizern unter den Top ten, blieb der sportlichen Erfolg nicht aus (Carlito 4./Lori 7./Bäumle 10.). Erstmals wurde in der Schweiz am zweiten Tag getrennt gespielt: Nationencup und Doppel.
Die Sieger:
- Frank Kunisch, Einzel
- Deutschland im Nationencup
- Saleh/Abedin, UK im Doppel

2000

23. Schweizer Meisterschaft

Gleich am ersten Turnier der Saison verlor Carlito gegen Prabhu G.. Sollte er Carlito stoppen?? Tja, Carlito liess mit der Antwort nicht lange auf sich warten und schlug schon in der Saison zurück. Am Ende hiess es somit sechster Titel. Rafi tat zwar seinen Teil dazu, die Plätze auf dem Podium wieder zu tauschen, doch Lori’s Position nahm für einmal der erstmalige Finalteilnehmer Prabhu G. ein.

4. Eurocup in Mezzocorona: ein wunderschönes Erlebnis

Elisa und Paolo Martinelli setzten mit der Organisation dieses Eurocups die Latte für zukünftige Events sehr hoch an. Da stimmte einfach alles, was Carlito Bollindankend mit dem Europameistertitel quittierte. Der frischgebackene Vater zeigte im Final mit sehr offensivem Carrom gegen Abedin Karnal eine fantastische Leistung !!

2. Weltmeisterschaft in Dehli

Im November wagten Carlito, Kurt Scherrer und Josi Meyer den Trip an die WM. Alle wussten ja eigentlich, dass dies risikoreich war. Doch hätte niemand im Traum daran gedacht, dass die Inder hellblaue Bretter präsentieren würden mit einer plastifizierten Oberfläche!!! Die ganze Organisation war auch katastrophal, also lassen wir die sportliche Seite ganz aus. Nur dies: unser treuer Freund Oleg Kochline aus Russland gewann den Kampf der Barbaren gegen seinen südkoreanischen Gegner!!
Resultat: 25-5; 25-0 in 13 Brettern in nicht weniger als 4 Stunden!!!

2001

24. Schweizer Meisterschaft

Um es gleich zu sagen: für Carlito gab es nicht das geringste Hindernis auch den siebten Titel zu holen. Ein Europameister-Titel verpflichtet!! Der junge Deutsche Peter Hasel wurde hervorragender Zweiter, Prabhu G. Dritter.

5. Eurocup in Millau; Südfrankreich

Mit nunmehr 80 Teilnehmern wurde erneut ein Rekord erzielt. Auch in Millau war sehr viel hervorragend organisiert und der ECC konnte stolz sein, dass wir einen vollen Zyklus unter den grossen 5 Carrom-Nationen durchgespielt hatten. Mit Shaheen Miah wurde erstmals ein Engländer Europameister, Carlito wurde 7.. Äusserst unwürdig verhielten sich die Engländer aber im Nationen-Cup, wo sie eigentlich hinter der Schweiz lagen. Doch dann liessen sie mit einem plötzlichen Amnesie-Anfall der gesamten britischen Mannschaft einen falsch ausgefüllten Scorezettel in Vergessenheit geraten, mit Erfolg.

2002

25. Schweizer Meisterschaft

Obwohl Carlito in der Saison ein wenig schwächelte, er verlor drei von sechs Finals, machte er in Schwellbrunn zum 8. mal alles klar!!! Seit 10 Jahren gab es erstmals wieder ein rein schweizerisches Podium, mit Josef Meyer und Beat Kälin auf den Ehrenplätzen. Zudem wurde Ende Saison klar, dass wir den langjährigen Turnierort Rest. Eyhof verlieren würden, was uns allen ein wenig Sorgen machte.

6. Eurocup in Köln

Meike und Mike waren im Zentrum eines hervorragend organisierten Eurocups. In einer wunderschönen Jugendherberge konnten wir übernachten, essen und spielen am gleichen Ort. 85 Teilnehmer, davon 11 Schweizer, abermals Rekord! Carlito Bollin schaffte es wieder in den Final, muss aber dort gegen Peter Böcker den kürzeren ziehen. Dieser schaffte in seinem dritten Final den ersten Titel. Im Nationencup jedoch behielt erstmals England die Oberhand, was für viele überraschend kam.

2003

26. Schweizer Meisterschaft

Glücklicherweise fanden wir mit dem Rest. Schweighof einen noch idealeren Austragungsort für Carrom-Turniere. Der Wirt Peter Meier kam uns entgegen, wo er nur konnte. So konnten wir gleich zu Beginn des Jahres das 100. Meisterschafts-Punkteturnier von Roger Mayer in einer gelungenen Atmosphäre gebührend feiern. Nichts Neues von der Front gibt es aus Schwellbrunn zu berichten; 9. Titel für Carlito Bollin, diesmal mit 7 Turniersiegen aus 7 Turnieren und ungeschlagen im Final!!! Überraschungszweiter; Peter Baumgartner vor Josef Meyer.

7. Eurocup in Luton

Da Krishan Sharma bekannt ist für Neuerungen, gab es erstmals einen Zusatztag. Die Telnehmerzahl sank auf 70 zurück, hoffentlich kein Vorzeichen für den Eurocup 2004 in der CH!! Nur vier Schweizer gingen diesmal nach Luton, doch zu ihrem Glück hatten sie Carlito Bollin im Gepäck; zweiter Europameistertitel, wieder gegen Abedin, wieder in der Vorrunde gegen ihn verloren, wieder in einem Jahr als er Vater wurde!! Diesmal besiegter er eine ganze Armada von Engländern, Peter Böcker war im 12. Rang zweitbester Kontinentaleuropäer!!!